Sunday, October 21, 2007

Risiko Zahnersatz aus China? Der beste Verbraucherschutz ist das Meisterlabor vor Ort

Der beste Verbraucherschutz ist das Meisterlabor vor Ort

VDZI plädiert vor dem Hintergrund der Skandale über Produkte aus China dafür, das Meisterlabor vor Ort als alleinigen Verantwortungsträger für die Unbedenklichkeit des Zahnersatzes gegenüber Zahnarzt, Patient und Gesellschaft anzusehen

FRANKFURT AM MAIN, 6. AUGUST 2007. Die neuesten Meldungen über bleiverseuchte
Spielzeuge oder Gift in Zahnpasta verdeutlichen, dass die Diskussion über die Qualität und Sicherheit der Produkte, die in China produziert und weltweit exportiert werden,
nicht ernsthaft genug geführt werden kann.

Der Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) hat in den vergangenen
Monaten davor gewarnt, wenn Medien den Zahnersatz gegenüber den Patienten als
praktisch risikolos handelbares Produkt dargestellt haben. Zahnprothesen sind
individuelle, einzelangefertigte Medizinprodukte, die ohne medizinische Folgerisiken
jahrzehntelang im Munde des Patienten funktionieren müssen. Sie bestehen aus
komplexen Metalllegierungen, Keramiken und Kunststoffen und Kombinationen davon,
die in unterschiedlichen chemischen und physikalischen Verfahren beim Zahnersatz
verwendet werden.

Aus Sicht des VDZI wäre es nicht zu verantworten, wenn importierte Medizinprodukte in
rechtlich unsicheren sowie sozial und wirtschaftlich fragwürdigen Verhältnissen
hergestellt werden, die von niemandem ernsthaft kontrolliert werden. Skandalös aber
wäre es, wenn für die medizinische Versorgung der Bevölkerung Verantwortliche das
objektive Risiko ignorieren, dass offenkundig importierte Produkte und damit auch
Medizinprodukte den Sicherheitsstandard weit unterschreiten können und damit Risiken
für Mensch, Natur und Umwelt nicht ausgeschlossen werden können, wie dies
Pressemeldungen zufolge und beispielhaft schon in anderen Ländern bei gefälschten
Arzneimitteln der Fall war. Für Deutschland müssen solche Sicherheitsrisiken für
Patienten ausgeschlossen werden.

Der VDZI hat aus dem Verständnis des umfassenden Gesundheitsschutzes heraus stets
das fahrlässige Verhalten einzelner Krankenkassen gegenüber solchen Schadensrisiken
kritisiert, die auf Billigzahnersatz aus dem Ausland setzen und diesen unverblümt
protegieren.

Möglicherweise wird auch hier bei den Patienten eine Sicherheitsillusion genährt, dass
höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards, auf die man zu Recht in Deutschland
vertrauen kann, in anderen Ländern auch nur vergleichbar gewährleistet seien.
Es wäre nach den jüngsten Skandalen in vielen Produktbereichen nun wirklich grob
fahrlässig, in diesem Glauben zu verharren.

Vielmehr muss man spätestens nach dem jüngsten Fall bei Spielzeugen feststellen, dass
es in vielen Ländern der Welt keine annähernd vergleichbaren Strukturen gibt, die dafür
sorgen können, dass die auf dem Papier versprochenen Qualitäts- und
Sicherheitsstandards rechtlich und fachlich eingehalten und durchgesetzt werden.
Die Skandale um Sklavenarbeit und unwürdige Arbeitsbedingungen in China und die
Zeitungstitel wie „Gift in Zahnpasta“, „Gefährliche Sicherheitsmängel bei Autos“, „Gift in
Kinderspielzeug“, „Gefälschte Arzneimittel“ oder „kontaminierte Cremes“ machen daher
klar:

1. Gerade in Zeiten der Globalisierung und internationaler Arbeitsteilung darf man der
Welt der „Zeichen“, seien es CE-Zeichen oder ISO-Zertifikate, nicht länger blind
vertrauen – sie ist und bleibt eine „Schein-Welt“ der Sicherheit und Qualität ohne
Gewähr. Bei Medizinprodukten, wie Zahnersatz, darf es kein fahrlässiges Vertrauen in
solche, eher dem Marketing dienende Instrumente mehr geben.
Für die Zahnersatz-Versorgung vor Ort in Deutschland heißt dies:

2. Ohne gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte in Deutschland, ohne kontrollierbare
Regeln für hohen Arbeitsschutz, ohne berufliche und rechtliche Zuweisung der
konkreten Haftungsverantwortung und ohne die direkte persönliche unternehmerische
Verantwortung für die Herstellungsprozesse im Handwerk sind dauerhaft hohe
Qualitätsstandards und ein hohes Sicherheitsniveau von Zahnprothesen nicht
verlässlich möglich. Zahnarzt und Meisterlabor vor Ort garantieren in Deutschland die
zeitnahe Versorgung von der Krone bis zur eiligen Wiederherstellung.
Hierzu der Präsident des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen,
Zahntechnikermeister Jürgen Schwichtenberg:

„In Deutschland gelten nicht nur umfangreiche Zulassungs- und Ausbildungsvorschriften,
die eine permanente Überwachung der Herstellung des Zahnersatzes optimieren,
sondern auch hohe gesetzliche Sicherheits-, Arbeitsschutz- und Umweltschutzregeln, die
das Labor zu beachten hat. Ohne diese konsequente fachmännische Prozessüberwachung
im Labor unter Einhaltung von technischen Verfahrensvorschriften und laborspezifischen
Arbeitsschutz- und Umweltschutzbestimmungen sind insgesamt medizinische Risiken für
den Patienten und den Beschäftigten nicht auszuschließen. Für die Gesundheitspolitik in
Deutschland gilt daher: Gesundheitsschutz ist nicht teilbar. Alles andere wäre in der
Zahnersatz-Versorgung für Beschäftigte und Patient verantwortungslos.
Das Meisterlabor vor Ort allein kann und sollte gegenüber Zahnarzt, Patient und der
Gesellschaft die Unbedenklichkeit des Zahnersatzes verantworten.“

Weitere Informationen: VDZI-Pressestelle, Telefon: 069 665586-40
VDZI-Internetseite, www.vdzi.de

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