Sunday, October 21, 2007

Giftige Zahnpasta aus dem China-Shop; verseuchtes Tierfutter, gepanschte Medikamente, gesundheitsgefährdende Süßigkeiten und Schadstoffe in Meeresfrüc

Giftige Zahnpasta aus dem China-Shop

Giftstoffe in Zahnpasta, verseuchtes Tierfutter, gepanschte Medikamente, gesundheitsgefährdende Süßigkeiten und Schadstoffe in Meeresfrüchten: Die Liste scheint schier endlos.

Doch eines haben die von US-Behörden ins Visier genommenen Produkte gemein: Der Löwenanteil wird zum Billigstpreis von chinesischen Produzenten angeboten und erreicht zum Teil auf undurchsichtigen Vertriebswegen die westlichen Supermarktregale.

Tödlicher Hustensaft in Panama
Zuletzt sorgte gefälschte Colgate-Zahnpasta für Aufsehen, die nicht nur in amerikanischen Billiggeschäften, sondern auch in Spanien und Italien aufgetaucht ist.

Dort wurden Tausende Zahnpastatuben aus den Regalen entfernt, nachdem in dem Produkt der billige Glycerinersatz Diethylenglykol entdeckt wurde, ein von der Industrie etwa in Frostschutzmitteln verwendetes Verdünnungsmittel.

Dessen gefährliche Wirkung zeigt ein Fall in Panama, wo mit Diethylenglykol gepanschter Hustensaft Dutzende Tote forderte.

"Made in South Africa"
Neben den zuständigen Behörden warnte auch der Hersteller des Originals, Colgate-Palmolive, bereits vor den gefährlichen Plagiaten.
Demnach sei die als Colgate verpackte Zahnpasta unter anderem in Diskontgeschäften in vier US-Bundesstaaten entdeckt worden. Zu erkennen sei die Fälschung an der Aufschrift "Made in South Africa" (ein Land, aus dem der Konzern keine Zahnpasta importiert, Anm.) und zahlreichen Rechtschreibfehlern auf der Verpackung.

Kein EinzelfallBei der billigst angebotenen Zahnpasta handelt es sich allerdings um alles andere als einen Einzelfall: US-Behörden machen bereits Tierfutter mit schädlichen Zusatzstoffen aus China für den Tod von Hunden und Katzen verantwortlich. Zudem schränkten die USA auch die Einfuhr von Meeresfrüchten aus China wegen des Verdachts unzulässiger Schadstoffe ein.
Die chinesische Regierung kündigte bereits an, die Sorge im Ausland über möglicherweise schädliche Nahrungsmittel und andere Waren aus China ernst zu nehmen.

Ausfuhrverbote verhängtIm Mai hätten die Behörden etwa zwei Exporteure ausfindig gemacht, die mit Melamin verunreinigtes Weizengluten und Reisproteine für Tierfutter exportiert hätten. Die betroffenen Firmen hätten Ausfuhrinspektionen umgangen, indem sie falsche Angaben machten.

Doch auch wenn bereits zahlreiche Produkte auf eine schwarze Liste gesetzt und deren Ausfuhrerlaubnis entzogen wurde, gab die Sprecherin von Chinas Nahrungs- und Arzneimittelaufsicht, Yan Jiangying, wenig Anlass zu Optimismus. Sie bezeichnete die Situation selbst als "nicht befriedigend".

Irrwege um den GlobusMichael Hansen von der US-Verbraucherschutzorganisation Consumer Union macht zudem undurchsichtige Zulieferketten dafür verantwortlich, dass gefährliche Lebensmittel, Konsumgüter und Medikamente den Weg in westliche Supermärkte finden, wie die "Financial Times Deutschland" ("FTD") berichtet.

Vielen sei gar nicht bewusst, dass Essen und Arzneimittel bisweilen Irrwege rund um den Globus hinter sich hätten, so Hansen.

Vitamin C "made in China"Die "FTD" verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass nicht nur der Großteil von exotischem Obst und Gemüse aus dem Ausland und vor allem aus Asien stamme.

Allein China stellt mittlerweile 80 Prozent des weltweiten Verbrauchs an künstlich hergestelltem Vitamin C her und ist führend bei den Stoffen Weizengluten und Sojalecithin, die sich von Schokolade über Margarine bis zu Brotteig in zahllosen Lebensmitteln finden.
"Keine oder schlechte Kontrollen"Dass sich Konzerne bei den günstigsten Lieferanten bedienen, sei laut Hansen zwar nahe liegend: "Bedenklich wird diese Entwicklung jedoch dadurch, dass es bei vielen chinesischen Produzenten keine oder schlechte Kontrollen gibt."

Dazu kommt, dass selbst bei strengen Kontrollen verseuchte Produkte schwer zu identifizieren seien, da normalerweise nicht nach Substanzen gesucht werde, die in einem Produkt nicht enthalten sein sollen, zitierte die "FTD" den Sprecher der schweizerischen DSM Nutritional Products, Alexander Filz.
Auch Chinas Behörden sprechen von "unbefriedigender" Situation.
Giftstoffe in Zahnpasta, verseuchtes Tierfutter, gepanschte Medikamente, gesundheitsgefährdende Süßigkeiten und Schadstoffe in Meeresfrüchten: Die Liste scheint schier endlos.
Doch eines haben die von US-Behörden ins Visier genommenen Produkte gemein: Der Löwenanteil wird zum Billigstpreis von chinesischen Produzenten angeboten und erreicht zum Teil auf undurchsichtigen Vertriebswegen die westlichen Supermarktregale.

Tödlicher Hustensaft in Panama
Zuletzt sorgte gefälschte Colgate-Zahnpasta für Aufsehen, die nicht nur in amerikanischen Billiggeschäften, sondern auch in Spanien und Italien aufgetaucht ist.
Dort wurden Tausende Zahnpastatuben aus den Regalen entfernt, nachdem in dem Produkt der billige Glycerinersatz Diethylenglykol entdeckt wurde, ein von der Industrie etwa in Frostschutzmitteln verwendetes Verdünnungsmittel.
Dessen gefährliche Wirkung zeigt ein Fall in Panama, wo mit Diethylenglykol gepanschter Hustensaft Dutzende Tote forderte.

"Made in South Africa"
Neben den zuständigen Behörden warnte auch der Hersteller des Originals, Colgate-Palmolive, bereits vor den gefährlichen Plagiaten.
Demnach sei die als Colgate verpackte Zahnpasta unter anderem in Diskontgeschäften in vier US-Bundesstaaten entdeckt worden. Zu erkennen sei die Fälschung an der Aufschrift "Made in South Africa" (ein Land, aus dem der Konzern keine Zahnpasta importiert, Anm.) und zahlreichen Rechtschreibfehlern auf der Verpackung.
Kein EinzelfallBei der billigst angebotenen Zahnpasta handelt es sich allerdings um alles andere als einen Einzelfall: US-Behörden machen bereits Tierfutter mit schädlichen Zusatzstoffen aus China für den Tod von Hunden und Katzen verantwortlich. Zudem schränkten die USA auch die Einfuhr von Meeresfrüchten aus China wegen des Verdachts unzulässiger Schadstoffe ein.
Die chinesische Regierung kündigte bereits an, die Sorge im Ausland über möglicherweise schädliche Nahrungsmittel und andere Waren aus China ernst zu nehmen.
Ausfuhrverbote verhängtIm Mai hätten die Behörden etwa zwei Exporteure ausfindig gemacht, die mit Melamin verunreinigtes Weizengluten und Reisproteine für Tierfutter exportiert hätten. Die betroffenen Firmen hätten Ausfuhrinspektionen umgangen, indem sie falsche Angaben machten.

Doch auch wenn bereits zahlreiche Produkte auf eine schwarze Liste gesetzt und deren Ausfuhrerlaubnis entzogen wurde, gab die Sprecherin von Chinas Nahrungs- und Arzneimittelaufsicht, Yan Jiangying, wenig Anlass zu Optimismus. Sie bezeichnete die Situation selbst als "nicht befriedigend".

Irrwege um den Globus
Michael Hansen von der US-Verbraucherschutzorganisation Consumer Union macht zudem undurchsichtige Zulieferketten dafür verantwortlich, dass gefährliche Lebensmittel, Konsumgüter und Medikamente den Weg in westliche Supermärkte finden, wie die "Financial Times Deutschland" ("FTD") berichtet.

Vielen sei gar nicht bewusst, dass Essen und Arzneimittel bisweilen Irrwege rund um den Globus hinter sich hätten, so Hansen.

Vitamin C "made in China"
Die "FTD" verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass nicht nur der Großteil von exotischem Obst und Gemüse aus dem Ausland und vor allem aus Asien stamme.

Allein China stellt mittlerweile 80 Prozent des weltweiten Verbrauchs an künstlich hergestelltem Vitamin C her und ist führend bei den Stoffen Weizengluten und Sojalecithin, die sich von Schokolade über Margarine bis zu Brotteig in zahllosen Lebensmitteln finden.

"Keine oder schlechte Kontrollen"
Dass sich Konzerne bei den günstigsten Lieferanten bedienen, sei laut Hansen zwar nahe liegend: "Bedenklich wird diese Entwicklung jedoch dadurch, dass es bei vielen chinesischen Produzenten keine oder schlechte Kontrollen gibt."

Dazu kommt, dass selbst bei strengen Kontrollen verseuchte Produkte schwer zu identifizieren seien, da normalerweise nicht nach Substanzen gesucht werde, die in einem Produkt nicht enthalten sein sollen, zitierte die "FTD" den Sprecher der schweizerischen DSM Nutritional Products, Alexander Filz.

Gefunden unter: orf.at

No comments: